14.8.2018 Drumheller, Alberta
Von Saskatoon aus nahmen wir den Rest der Prärie unter unsere Räder und fuhren bis Drumheller in der Provinz Alberta, in der Nähe der Rocky Mountains. Drumheller ist bekannt für seine Ausgrabungen von Dinosaurier und anderen Fossilien. Das Museum war beeindruckend - unzählige Dinosaurier waren ausgestellt und die ganze Erdentwicklungsgeschichte extrem anschaulich erklärt - sehr lehrreich.
15. - 17.8.2018 Banff und Jasper National Park (Rocky Mountains)
In British Columbia und in den angrenzenden amerikanischen Staaten wüten derzeit mehrere gewaltige Waldbrände und der Rauch verbreitet sich über hunderte von Kilometern. Alleine in British Columbia sollen es über 500 Brände sein - meist ausgelöst durch Blitzeinschläge. Es herrscht hier eine enorme Trockenheit und ungewöhnliche Hitze. Trotz etwas ungewissen Rauchvorhersagen, hatten wir vor, via Calgary in den Banff und danach in den Jasper Nationalpark zu fahren. Es sollte kein besonders guter Entscheid sein - wobei unklar bleibt, wie es auf einer anderen Route ausgesehen hätte.
Bereits Calgary steckte unter einer dichten Rauchglocke und es wurde in Banff nicht besser. Wir blieben dort lediglich für eine Nacht und planten unsere Route neu: in einem Tim Hortons Café brüteten wir über der Landkarte und forschten via Internet, wo die rauchfreien Zonen sind. Klar war uns, dass wir am nächsten Tag nördlich zum Jasper Nationalpark fahren werden - dort sollte es etwas besser sein mit dem Rauch. Denn der Rauch machte uns auch körperlich etwas zu schaffen. Alle drei litten wir unter leichten Kopfschmerzen.
Da fast der ganze südliche Teil von British Columbia unter einer Rauchdecke steckt, entschieden wir uns, unsere Route zu ändern: statt direkt nach Prince Ruppert an der Westküste von BC, nun doch weiter nördlich zu fahren und auch die Provinz Yukon und Alaska zu streifen. Wir werden dafür mit der Fähre von Skagway, Alaska der Westküste entlang nach Prince Ruppert fahren - eine Gegend, welche mit dem Auto gar nicht zugänglich ist.
Froh, am nächsten Tag das verrauchte und sehr touristische Banff (es erinnerte uns an Interlaken oder St. Moritz) hinter uns zu lassen, fuhren wir auf dem Icefields Parkway Richtung Norden. Leider blieb ein grosser Teil der wunderschönen Landschaft im neblig wirkenden Rauch verborgen. Erst kurz vor Jasper lichtete sich der “Nebel” und wir bekamen einen Eindruck von den atemberaubenden Bergen, unzähligen Flüssen und kleinen Seen - oft in allen Schattierungen von Blau- und Grüntönen.
Leider hat Lynn eine Grippe erwischt und so hatten wir ein etwas reduziertes Programm. In der Nähe von Jasper fanden wir einen Campingplatz, welchen wir uns mit Schwarz- und Grizzlybären teilten - gemütlich! Stephen sah tatsächlich einen Bären hinter uns durch spazieren als wir uns bei der Rezeption des Campings anmeldeten. Ich begab mich nur noch singend zur Toilette (ca. 5min. Fussweg) - in der Hoffnung, dass mich der Bär von weitem hört und das Weite sucht. Inzwischen habe ich übrigens eine Bärenglocke, welche ich mir bei zukünftigen Wanderungen an den Rucksack hängen werde. Stephen und Lynn finden das eher amüsant.
Noch kurz ein paar Sätze über die üblichen Standards der Campingplätze. In den National- oder Provincialparks sind sie meist sehr einfach ausgestattet: Plumpsklo und Wasserzapfstellen. Nicht überall gibt es Duschen. Zum Glück können wir ab und zu auch mal in unserem Camper duschen - was etwas ein Abenteuer ist - aber ganz gut funktioniert. Die Campingplätze sind oft so weitläufig, dass ein Fahrrad praktisch wäre, um die sanitären Anlagen zu erreichen. Kein Wunder gehen manche per Auto duschen.
Der nächste Morgen wirkte trotz schönem Wetter leicht dunstig. Wir beschlossen dennoch den Tag im Jasper Nationalpark zu verbringen und fuhren zum Lake Maligne - eine wunderschöne Fahrt durch die Berglandschaft. Von dort aus machten wir einen kurzen Spaziergang (Lynn war noch nicht 100% fit) zum benachbarten Moose Lake. Der See war bezaubernd und wirkte wie ein Moossee inmitten von Tannen und bemooster Erde. Der See hat seinen Namen verdient: tatsächlich trafen wir eine Elchdame (Moose) mit ihren beiden Jungen an und konnten sie über längere Zeit beim Grasen beobachten. Auf dem Rückweg begegnete uns sogar noch ein Reh.
Im Verlauf des Tages verdichtete sich die Rauchwolke und wir traten unsere Fahrt Richtung Norden an, in der Hoffnung auf bessere Luftverhältnisse. Unsere Ziel war Prince George - ca. 360 km nordwestlich von Jasper. Bereits kurz nach Jasper waren wir in so dichtem Rauch, dass die Sonne als rote Kugel am Himmel stand und es trotz spätem Nachmittag eher wie Abend wirkte. Prince George - eine kleine Stadt - wirkte gespenstig ausgestorben. Kein Mensch war auf der Strasse. Wir fuhren zu einem Einkaufszentrum, um unsere Vorräte für die nächsten Tage aufzufüllen. Beim Aussteigen atmeten wir rauchige Luft ein - es war krass. Keine Ahnung wie die Leute das hier machen - manchen Ortes leben die Menschen seit Wochen im Rauch.
Da es schon spät war, fuhren wir lediglich bis zum nächsten Walmart, um zu übernachten - bei geschlossenem Fenster.
Update 7. Sept. 2018
18. - 26.8.2018 Alaska Highway
In Prince George mussten wir uns entscheiden, ob wir auf einer westlichen oder östliche Route Richtung Alaskas fahren sollen. Das Hauptkriterium: wo gibt es weniger Rauch.
Wir standen am Morgen früh auf und gingen erst mal beim Tim Hortons einen Kaffee trinken. Dort kamen wir sehr schnell ins Gespräch mit drei älteren kanadischen Herren. Sie empfahlen uns die östliche Route. Sie sei schöner und auch weniger von Waldbränden betroffen. Einmal mehr waren wir so dankbar für die guten Tipps der Kanadier. An dieser Stelle möchte ich noch ein paar Worte verlieren über die Leute hier. Wir haben die Kanadier als sehr freundliche, offene und hilfsbereite Menschen kennengelernt. Jeder begrüsst dich mit einem “Hi, how are you doing?” Während wir am Anfang noch perplex und uns überrumpelt fühlte, als uns die Kassiererin im Einkaufszentrum auf diese Art begrüsste, fällt es uns inzwischen leicht ebenso auf die Leute zuzugehen. Wie leicht kommt man so doch ins Gespräch. Nicht selten steigen die Kanadier bei einer roten Ampel aus dem Auto oder lassen die Scheibe runter, um zu fragen wer wir sind und was wir tun. Aufhänger ist meist unser exotisch wirkendes Auto und seine Aufsetzkabine. “How cute!” oder “How neat!” ist meist der Tenor. Ich hoffe sehr, dass ich etwas von dieser umkomplizierten, kontaktfreudigen und herzlichen Art der Kanadier mit nach Hause nehmen kann. Oft kritisieren wir Schweizer diese Art der Kontaktaufnahme als oberflächlich. Inzwischen frage ich mich, ob es nicht noch oberflächlicher ist, gar nicht mit den Leuten in Kontakt zu treten und einander nicht mal in die Augen zu schauen?
Gestärkt mit einem Kaffee und der Freude ob den drei liebenswürdigen Herren, machten wir uns auf den Weg Richtung Norden. Zum Glück lichtete sich der Rauch bald und nach rund zwei Stunden Fahrt fanden wir ein schönes, einsames Plätzchen an einem See, wo wir erstmal ausgiebig frühstückten. Der Rat der drei Herren auch bei halb vollem Tank zu tanken nahmen wir uns zu Herzen. Nicht selten gab es Strecken, auf welchen es bis 200km keine Tankstelle gibt. Die Gegend wird immer einsamer und unberührter. Oft sind es diese Tankstellen, welche einen Ort markieren und aus nicht viel mehr bestehen als einem Motel und dem Tankstellenshop. Ansonsten fährt man durch unendlich wirkende Flächen von Wäldern, durchzogen von Flüssen, Seen und Bergen. Nach etwa 400km fanden wir einen schönen Campingplatz am Moberly Lake, wo wir für zwei Nächte blieben und es uns gemütlich machten. Der See selber war nicht besonders klar und lud wenig zum Schwimmen ein. Für die First Nations hat er und die Gegend aber eine besondere spirituelle Bedeutung und gemäss einer Legende bewohnt eine Kreatur - ähnlich des Loch Ness - den See.
Am 20.08.2018 früh morgens machen wir uns auf den Weg zu einem uns noch nicht bekannten Ziel - aber einfach weiter auf der Strasse Richtung Norden. Es ist die einzige Möglichkeit die es gibt. Mit zunehmender Abgeschiedenheit begegnen uns dafür immer häufiger Wildtiere am Strassenrand. An diesem Morgen sahen wir ungefähr sechs Rehe. Später werden wir noch zwei Herden Bisons, ein Elch, ein Stachelschwein, Hasen und Ziegen antreffen. Ein Bär blieb bisher - leider - aus.
Nach rund 2 Stunden trafen wir auf den berühmten Alaska Highway. Auf diesem werden wir nun bis Whitehorse bleiben. Spät abends erreichten wir schlussendlich unser Ziel - ein einfacher Campingplatz am Summit Lake. Erst am nächsten Morgen, bei Tageslicht, konnten wir die ganze Pracht des Ortes erkennen. Ein kristallklarer See, umgeben von Bergen. Wir verbrachten knapp zwei Tage dort. Stephen versuchte sich nochmals bei äusserst böigen Bedingungen mit Kitesurfen - was nach langem Kampf schlussendlich mit Erfolg gekrönt wurde. Ansonsten standen lesen, Standup-paddeln und "Home Schooling" auf dem Programm. Gerne wären wir noch länger geblieben, aber der Rauch holte uns wieder ein und wir begaben uns wieder auf die Flucht. Kurz kamen wir aus dem Rauch heraus, bevor wir in die nächste Rauchwolke von einem Feuer ganz in der Nähe eintauchten. Zeitweise war der Highway an einer Stelle gesperrt, weil das Feuer die Strasse überquert hatte.
Einige wunderschöne Passagen blieben uns leider so erneut verborgen. Unser nächster Stopp waren die heissen Quellen von Liard. Ein mystischer Ort - trotz Qualm. Die heissen Quellen befanden sich mitten im Wald und haben ein natürliches Becken gebildet. Bereits der Weg dorthin - zunächst durch ein Sumpfgebiet und dann in den Wald mit moosbedeckter Erde war berührend und eindrücklich. Das Baden in diesen Quellen war einfacher nur herrlich wohltuend und entspannend. Über eine Stunde verbrachten wir in dem stellenweise wirklich heissen Wasser und genossen die Schönheit der Natur.
Da es schon spät war, verbrachten wir auch gleich die Nacht bei den Liard Hot Springs. Am nächsten Morgen fuhren wir weiter bis Watson Lake - etwa 180km weiter nordwestlich. Watson Lake ist kein besonders schöner Ort - einzig bekannt für seinen “Schilderwald”. Anscheinend hat sich während dem Bau des Alaska Highways 1942 ein unter Heimweh leidender Soldat ein Schild von seiner Heimatstadt in Watson Lake aufgehängt. Daraus entstand eine Tradition und inzwischen haben unzählige Besucher aus der ganzen Welt ein Schild ihres Wohnortes dort aufgehängt.
In Watson Lake hatten wir auch unsere erste “kleine” Panne. Der Tankdeckel hatte sich verklemmt und wir konnten kein Diesel mehr tanken. Zum Glück ist Stephen handwerklich so geschickt und konnte das Problem selber beheben. Solche “Kleinigkeiten” könnten einem die Reise ziemlich vermiesen.
Frisch getankt fuhren wir dann weitere 200km bis Teslin.
Teslin
Teslin ist ein kleiner Ort an einem grossen Fluss - bekannt auch dafür, dass die Lachse alljährlich ihren Weg dorthin machen um zu laichen.
Seit ein paar Tagen ist es deutlich kühler geworden und inzwischen hat es angefangen zu regnen. Es herrschte Oktoberwetter. Wir machten das Beste aus dem schlechten Wetter und besuchten zwei Museen zu den First Nations. An jedem etwas grösseren Ort findet man diese Heritage Centers, welche darum bemüht sind, die indianische Kultur und Sprache zu bewahren. Sie sind auch von Indianern geführt und so gab es uns eine gute Möglichkeit mit Leuten indianischen Ursprungs in Kontakt zu kommen und etwas über ihre Geschichte und ihr Leben zu erfahren. Wir erfuhren auch viel über den Alaska Highway und wie er das Leben der First Nations für immer veränderte. Der Alaska Highway wurde 1942 nach der Bombardierung von Pearl Harbor im Dezember 1941 durch die Japaner in einer Blitzaktion durch die amerikanische Armee gebaut. Innerhalb von 8 Monaten haben sie eine ca 2300km lange Strasse quer durch die Wildnis von Kanada bis Alaska erstellt. Es sollte die Versorgung von Alaska sicherstellen. Die Angst vor den Japanern war gross. Mit dem Highway kamen tausende von Soldaten ins Land, welche ohne Rücksicht auf die Natur und die dort lebenden Menschen den Wald rodeten und die Strasse bauten. Mit den Soldaten kamen Krankheiten (Grippe, Windpocken, Masern) und Alkohol ins Land und kostete unzähligen Indianern das Leben. Da die Indianer von ihrem Äusseren den Japanern glichen, mussten sich die Indianer registrieren lassen und sich bei Kontrollen stets ausweisen können, damit die Soldaten sie von den Japanern unterscheiden konnten. Innert kürzester Zeit sind die Weissen gekommen und haben das Land und Leute beherrscht. Zwischen 1940 und 1970 wurden die indianischen Kinder den Familien weggenommen und in katholische Schulen gesteckt. Ihre Eltern sahen sie erst nach der Schulzeit wieder.
Die Kultur und Sprache der First Nations ging zusehend verloren. Heute sprechen nur noch wenige ihren indianischen Dialekt. Es bestehen jedoch enorme Bemühungen, die indianische Kultur wieder zu beleben, den Kindern das Jagen, die Sprache und andere Traditionen beizubringen. Die “Gatherings”, wie wir sie auf Manitoulin Island erlebt haben, sind ein wichtiger Bestandteil davon.
Die First Nations haben ihre eigene Wurzeln, ihre Traditionen, ihren Zugang zur Spiritualität verloren und gehören aber auch nicht zu den Weissen dazu. Arbeitslosigkeit, Alkoholsucht und Kriminalität sind leider nicht selten die Antwort auf diesen Umstand.
Etwas, was mich beeindruckt und berührt hat an der indianischen Sprache (wobei es sich um unzählige verschiedene Dialekte handelt) ist, wie sich ihre spirituellen Vorstellungen (und dazu gehört auch der Glaube an die Wiedergeburt) ausdrückt: sie haben weder ein Wort für “Goodbye” noch für “Tod”. Stattdessen, sagen sie so etwas wie “man sieht sich wieder”.
Atlin
Unsere Reise führte uns weiter nach Atlin - ein malerisches Fischerdorf am Lake Atlin. Es liegt sehr abgelegen, 100km entfernt vom Highway in einer “Sackgasse”. Atlin ist ein 400 Seelendorf ganz besonderer Art. Es hat nämlich keine lokalen Regierungsstrukturen oder einen Gemeindepräsidenten. Das Funktionieren und Zusammenleben des Ortes basiert alleine auf Freiwilligenarbeit und viel Engagement jedes einzelnen. Es wird einzige der sogenannte “Atlin Community Improvement District (ACID) gewählt. Dieser ist verantwortlich für Dinge wie die Feuerwehr, Abwasser, Kehrichtentsorgung, Strassenbau etc. und repräsentiert die Gemeinde gegenüber der Provinz British Columbia. Die Mitglieder des ACID arbeiten unentgeltlich. Wöchentlich finden Treffen statt, um das Dorfleben zu gestalten und mit allem auszustatten, was es braucht. Hat jemand ein Anliegen oder Wunsch, bringt er es ein und Ressourcen werden geprüft und danach die Dinge ins Rollen gebracht. Die Leute dort wirkten sehr entspannt und offen.
Wir durften einen besonderen Einblick in das Dorfleben erhalten. Als wir am Morgen nach unserer Ankunft in ein Café gingen, um etwas zu frühstücken, begrüsste uns die Angestellte freundlich und entschuldigte sich, dass die Küche heute leider geschlossen sei weil der Koch am “Celebrate Life Festival” teilnehme. Als ich mich erkundigte, was das für ein Fest sei, meinte sie, dass es sich um eine Beerdigung handle. Hier werde dies als Celebrate Life Festival bezeichnet. Wenn ein Dorfmitglied sterbe, treffe sich fast das ganze Dorf, um das Leben des Verstorbenen zu feiern und vieles sei an einem solchen Tag geschlossen oder es laufe nur ein reduzierter Betrieb. Dieser Umgang des Dorfes mit dem Tod und die enge Verbundenheit der Dorfbewohner hat uns sehr berührt.
An diesem Tag zeigte sich auch endlich die Sonne wieder und wir erkundeten etwas die Gegend, zunächst per Auto und dann zu Fuss. Wir machten unsere erste wirkliche Wanderung und bestiegen den Mount Monarch. Den Gipfel (über 700 Höhenmeter hätten wir überwinden müssen) erreichten wir zwar nicht ganz, die Aussicht war aber dennoch atemberaubend. Und meine Bärenglocke kam erfolgreich zum Einsatz - wir haben keinen Bären gesehen :-)!
Zum Abschluss unseres Besuches in Atlin besichtigten wir noch einen alten Friedhof aus der Zeit des Goldrausches um 1897. Viele waren sehr jung verstorben und kamen neben Kanada auch aus verschiedensten Ländern Europas.
Noch am Abend fuhren wir weiter Richtung Whitehorse - der Hauptstadt der Provinz Yukon - , welche nur noch knapp 200km entfernt ist und unsere nördlichste Station auf unserer Reise sein wird. Kurz vor Whitehorse übernachteten wir auf einem Camping am Marsh Lake.
Whitehorse
Am Morgen des 26.8.2018 standen wir früh auf und fuhren die letzten Kilometer bis Whitehorse. Wir überquerten den bekannten Yukon River, welcher durch Alaska bis ins Beringmeer fliesst. Er ist auch für die Migration der Lachse bekannt.
Whitehorse selber ist nichts besonderes und auch nicht besonders gross. Es besteht v.a. aus niedrigen, einfachen Holzhäusern, welche schachbrettmässig angeordnet sind. Wir bentutzten den Halt denn auch nur um unserer Vorräte aufzufüllen und fuhren dann weiter nach Carcross. Von nun an geht es nur noch Richtung Süden - wow! Wir freuen uns auch schon auf etwas wärmere Temperaturen. Was für uns neu war hier im hohen Norden sind die späten Sonnenunter- und frühen Sonnenaufgänge - und dies Ende August. Zudem zog sich die Dämmerung enorm in die Länge und dauerte ca. 2-3 Stunden.
26. - 27.8.2018 Carcross (Caribou Crossing)
Carcross wird unsere letzte Zwischenstation vor Skagway, Alaska sein. Carcross hiess ursprünglich “Caribou Crossing”. Caribous sind eine Art Antilopen des Nordens und heute nur noch selten anzutreffen. Carcross liegt direkt am Bennet Lake. Zufälligerweise das bekannteste Kitesurf Revier in ganz Yukon. Das war ein spezieller Moment. Seit Long Island, New York haben wir noch keinen einzigen Kitesurfer gesehen und jetzt plötzlich im hohen Norden tauchen auf einem Gletschersee 15-20 Kitesurfer auf. Keine Ahnung wo sie überall her kamen, aber einer erzählte er wäre von Whitehorse runter gefahren. Was die für Kilometer fahren für eine Kite Session.
Carcross ist auch bekannt für seine “Wüste” - sprich Sanddünen. Dies sind Überbleibsel eines riesigen Gletschers aus der letzten Eiszeit.
Lynn konnte sich im Souvenirladen ein Nackenkissen im “Bear outfit” kaufen. So kann Sie während der langen Autostunden angenehmer schlafen.
Carcross hat uns extrem gut gefallen und wir wären gerne länger geblieben, aber das Wetter machte nicht so mit und deshalb sind wir weiter nach Skagway gefahren.
Mami und André (Sonntag, 02 September 2018 11:38)
Ihr Lieben
Mit Genuss habe ich eure Berichte gelesen und in den Fotos geschwelgt, einfach fantastisch eure Bilder. Wirklich schade, dass ihr gewisse schöne Gegenden im Rauch durchreisten mussten. Ich habe euch noch Sprachnachrichten hinterlassen.
André und ich freuen uns schon auf den nächsten Bericht. Weiterhin viel Spass und eine spannende Weiterreise.
Herzlichst Mami und André
Papi und Annemarie (Freitag, 31 August 2018 15:54)
Liebe "Fernfahrer"
Einmal mehr sind wir beeindruckt und überrascht von eurem Reisbericht und den Fotos!
Uns gefällt dieses Tagebuch sehr gut, so können wir mit euch ein bisschen herumreisen.
Dass Lynn nicht um 7.00 aufsteht, verstehe ich (Grosspapi) sehr gut. Ich wüsste auch nicht, was ich um diese Zeit tun soll :-)!
Trotzdem: Weiterhin viel Spass bei der Schularbeit!
Liebe Grüsse und gute Fahrt
Papi und Annemarie