27. März 2019: Grenzübertritt nach Panama bei Paso Canoas
Wir wollten die Grenze zu Panama möglichst am Morgen früh passieren und so hiess es einmal mehr früh aufstehen. Die Grenzstadt Paso Canoas war gut 50km resp. eineinhalb Stunden Autofahrt entfernt.
Wir tankten kurz vor der Grenze nochmals unseren Camper auf und versuchten unsere letzten Colones loszuwerden. Bei der Grenze fuhren erst mal am Costa Ricanischen Zoll vorbei - ein unscheinbares Gebäude am Strassenrand. Als wir vor der Grenze zu Panama standen, wurde der Irrtum schnell aufgedeckt und wir wurden umgehend zurückgeschickt. Ein netter Beamter ging voraus, um uns zum richtigen Gebäude zu führen. Wir mussten unseren Camper vor dem Zollgebäude abstellen und dann auf der anderen Strassenseite, bei einem Schalter eine Ausreisegebühr von 8$ pro Person zahlen. Mit entsprechender Quittung gerüstet konnten wir nun den Ausreisestempel im Pass holen und anschliessend den TIP (Temporal Import) für unser Auto stornieren. Es ging alles zügig von statten und wir waren guten Mutes, dieses Mal den Grenzübertritt in weniger als 2 Stunden zu schaffen.
Nun fehlte uns nur noch das Einreiseprocedere auf der Panamaischen Seite. Zurück bei der Panamaischen Grenze, mussten wir erstmal die KFZ-Versicherung lösen. Aus einer Mischung von Spanisch und Englisch wurden wir von zwei jungen Angestellten bedient, welche in einem kleinen Büro die Versicherung lösten. Es wirkte zumindest alles viel offizieller als z.B. in Nicaragua. Danach konnten wir die Einreisestempel in unsere Pässe holen und wurden in ein Büro geschickt um die ersten Formalitäten für den temporären Import unseres Fahrzeuges zu regeln. Mit einem weiteren Papier gerüstet ging es dann zum nächsten Schalter, wo uns der TIP ausgestellt werde sollte. Wir stellten uns mal bei einem der Schalter hin und obwohl eine Angestellte im Hintergrund zu sehen war, schien es sie nicht zu kümmern, dass wir offensichtlich warteten, bedient zu werden. Irgendwann merkten wir, dass wir wohl am falschen Schalter standen und versuchten es dann beim nächsten, wo wir dann auch umgehend bedient wurden. Nun mussten wir nur noch die Fumigationsgebühr von 1$ bei einem weiteren Schalter begleichen. Danach konnten wir in unser Auto steigen und die Fumigationsanlage passieren. Geschafft - oder doch nicht ganz? Wir mussten nur noch den letzten Kontrollposten etwa einen Kilometer nach der Grenze passieren. Dort wurden nochmals sämtliche Papiere kontrolliert. Und dann waren wir nach fast 2 Stunden Grenzprocedere definitiv in Panama - unserem Zielland! Wir hatten es geschafft!!! Wir sind tatsächlich in Panama angekommen. Was für ein Gefühl nach all diesen Kilometer und Unsicherheiten, heil in Panama angekommen zu sein - überwältigend! Als wir unsere Reise angetreten hatten, war es noch sehr unsicher, ob wir es bis Panama schaffen werden. Damals war die politische Situation in Nicaragua noch sehr explosiv und wir wussten nicht, ob wir durch Nicaragua reisen können und wie wir Mittelamerika ganz allgemein erleben werden. Deshalb haben wir uns auch immer die Option offen gelassen, dass wir von der Ostküste der USA unseren Camper zurück verschiffen.
Langsam fuhren wir nach unserem Grenzübertritt auf der Überlandstrasse und hielten uns exakt an die vorgeschriebene 40km/h - obwohl es eine gerade und übersichtliche Strecke war. Von anderen iOVerlandern wussten wir, dass die Polizei hier gerne Geschwindigkeitskontrollen macht. Und so war es denn auch. Bereits nach einigen hundert Metern kamen wir an einem Polizisten mit Radarpistole vorbei. Ein Bild welches wir in Panama noch oft sehen werden.
Wir fuhren erstmal bis zum nächsten grösseren Einkaufszentrum, wo wir etwas assen, ein paar Kleinigkeiten einkauften und uns eine neue SIM-Karte kauften. Man merkte sofort, dass Panama zu den reicheren Ländern Mittelamerikas gehört. Die Auswahl und Präsentation der Waren im Supermarkt zeigte ein grosses Sortiment und gute Qualität.
Da wir nur noch wenig Zeit zur Verfügung hatten, um Panama zu erkunden, beschlossen wir noch am selben Tag auf die Karibische Seite von Panama zu fahren und dort am nächsten Tag die Fähre zur Isla Bocas del Toro zu nehmen. Von der Grenze waren dies gut 220km, welche uns durch die Berge auf etwa 1200müM führten. Es war ein wunderschöne Strecke und die Berglandschaft beeindruckend. Irgendwie erinnerte es uns etwas an die Schweiz. Vielleicht auch nur deshalb weil es soooo grün war. Nach der Trockenheit in Costa Rica war das eine Wohltat für unser Auge. Wir sahen unterwegs sogar zum ersten Mal (ausgenommen die Zeit in Hawaii) seit etwa 5 Monaten Regen!!! Wir fanden dies den Hammer.
Unser Auto hat definitiv eine Erkältung. Immer wieder wenn es steil bergauf ging, hatte es einen massiven Leistungsverlust und wir schafften es so knapp im 1. Gang den Berg hoch. Wir überlegten uns sogar kurz ob wir umkehren sollten. Denn die Gegend hier war wieder sehr ländlich und abgeschieden. Keine Ahnung wie schnell der TCS hier auftauchen würde. Wir setzten aber dann doch die Reise fort. Die gleichnamige Provinz Bocas del Toro war wirklich sehr ländlich und die Menschen hier sind vorwiegend indigener Abstammung leben in sehr einfachen Verhältnissen. Panama scheint einen grossen Spagat zu machen zwischen den reichen und eher europäisch stämmigen Bevölkerungsgruppe, welche sich mehrheitlich in städtischen Gebieten aufhält und den ärmeren ländlichen Gegenden mit vorwiegend indigener Bevölkerung.
Kurz vor dem Eindunkeln kamen wir schlussendlich beim Fährhafen von Almirante an und merkten, dass wir hinten links einen fast platten Reifen hatten. Wir hatten eine kleine, motorbetriebene Luftpumpe dabei und bliesen damit erstmal den Reifen wieder auf. Gross konnte das Loch wahrscheinlich nicht sein.
Die Hafenarbeiter wiesen uns an, uns schon mal zu den anderen Fahrzeugen in die Reihe zu stellen. Es gab bereits einige Lastwagen, welche ebenfalls die Fähre am nächsten Morgen früh nehmen wollen. Das Ticket kann man dann direkt auf der Fähre buchen - vorausgesetzt man ergattert einen Platz. So stellten wir uns in die Reihe und machten es uns in unserem Camper so gemütlich wie dies an diesem äusserst hässlichen Ort möglich war. Halt so eine typische Hafenstimmung. Es war schmutzig und dann begann es auch noch in Strömen zu Regnen. Lynn fand dies der Hit und genoss einen Tanz im Regen. Wir kochten dann etwas zum Abendessen und versuchten irgendwann unseren Schlaf zu finden. Dies war nicht ganz einfach, so hielt uns laute Musik und irgendein lautstarker Ehekrach noch lange wach. Manchmal ist es auch gut, wenn man nicht so gut Spanisch versteht.
28. März bis 1. April 2019: Isla Bocas del Toro und Las Lajas
Bei Tagesanbruch waren wir wieder auf den Beinen. Die Fähre sollte um 7:00 ablegen. Wir mussten uns noch um unseren defekten Reifen kümmern, welcher über Nacht wieder seine ganze Luft verloren hatte. Wir pumpten ihn erneut auf. Bis auf die Insel musste er es schaffen. Dort würden wir uns dann ausgiebig um ihn kümmern.
Um ca. 6:00 fingen die Fährarbeiter an mit der Beladung der Fähre. Ein Lastwagen nach dem anderen fuhr an uns vorbei und wurde auf die Fähre gewinkt. Das System erschien uns sehr undurchsichtig. Irgendwann durften dann auch wir auf die Fähre. Neben uns hatte es kaum andere Personenwagen und einmal mehr waren wir die einzigen Ausländer. So stand unser Camper eingequetscht zwischen all den Lastwagen - nur wenige Zentimeter trennte sie voneinander. Um auf die oberen Decks der Fähre zu kommen, mussten wir teilweise unter den Lastwagen durchkrabbeln.
Nach gut eineinhalb Stunden kamen wir im Hafen von Bocas del Toro an. Die Insel heisst eigentlich Isla Colon jedoch scheinen alle von Bocas del Toro zu sprechen. Die Hafenstadt war ein dichtes Gedränge von aneinandergereihten Gebäuden und stark belebten Strassen. Es war schmutzig und die Häuser heruntergekommen. Wir hielten, um bei einer Strassenverkäuferin frische Früchte und Gemüse zu besorgen. Die Verkäuferin wirkte etwas übellaunig und reserviert. Danach machten wir uns auf den Weg zur Ostseite der Insel und hielten am erstbesten Strand, um uns um unsere knurrenden Mägen und den defekten Reifen zu kümmern. Der Strand war nichts besonderes. Es lag ziemlich viel Müll herum.
Nach unserem Frühstück reparierte Stephen den Reifen mit einem speziellen Schaum, welchen man in den Reifen sprüht. Danach sollte man für eine bestimmte Anzahl Kilometer mit einer Mindestgeschwindigkeit von 50km/h fahren damit sich der Füllstoff gut verteilt und das Loch verschliessen kann. Das war auf dieser kleinen Insel mit den schmalen Strassen gar nicht so einfach. Also fuhren zwei, drei Mal dieselbe Strasse auf und ab in der Hoffnung, dass dies ausreichen wird. Im schlimmsten Fall müssten wir sonst halt das Reserverad montieren.
Endlich konnten wir mit der Erkundung der Insel beginnen. Wir fuhren zum Bluff Beach einem mehrere Kilometer langen Strand an der Ostseite. Wir fuhren bis zum Ende der Strasse, welche sich teilweise als sandige Piste direkt dem Strand entlang schlängelte. Eine wahrlich schöne Fahrt. Wir parkten am Strassenrand und machten uns auf den Weg, um die Insel zu Fuss weiter zu erkunden. Es war ein wunderschöner Spaziergang entlang der Küste. Der Weg führte uns teilweise durch den Jungel und immer wieder vorbei an Strandabschnitten und durch Flüsse hindurch. Nach einer Stunde erreichten wir La Piscina, eine schöne Badebucht mit ruhigem Meer. Ansonsten ist die Brandung sehr rau und für das Schwimmen zu gefährlich. Wir waren zunächst die Einzigen an diesem Ort. Doch immer wieder kamen ein paar Touristen auf Quads vorbei und störten die angenehme Ruhe. Wir wunderten uns noch, dass es überhaupt erlaubt ist, mit den Quads herumzufahren. Wir wir später erfahren sollten, gibt es hier auf der Insel einen rücksichtslosen Unternehmer, welche durch Korruption, Hinterhältigkeit und Drohung sich über die Gesetze hinwegsetzt. Er vermietet den ahnungslosen Touristen die Quads und gibt ihnen das Gefühl, dass sie hier etwas tun, was erlaubt sei. Die Polizei schaut grosszügig weg. Ein bisschen mehr mitdenken und sich als Tourist selber immer wieder die Frage stellen, ob das eigene Tun nachhaltig ist für Mensch, Tier und Natur wäre schon ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Davon schliesse ich uns übrigens nicht aus.
Zurück bei unserem Camper setzten wir uns ins Strandrestaurant nebenan und liessen den Tag bei einem frischen Fruchtsaft ausklingen. Lynn erledigte noch ein paar Schularbeiten.
Die Möglichkeiten auf dieser Insel zu campieren sind recht eingeschränkt und so entschieden wir uns, beim Restaurant nachzufragen, ob wir gleich hier am Strassenrand für eine Nacht bleiben dürfen. Wir durften.
Den nächsten Morgen gingen wir langsam an und erst kurz vor dem Mittag zogen wir weiter und fuhren diesmal an die Westseite der Insel bis auch hier die Strasse nicht mehr weiter ging. Am Ende der Strasse gab es ein Restaurant und der Besitzer liess uns gegen eine kleine Campinggebühr von etwa 10 Dollar auf seinem Grundstück übernachten und die sanitären Anlagen benutzen. Wir machten uns von dort aus zu Fuss auf den Weg zur bekannten Playa Estrella. Wir fanden es nun nicht gerade den schönsten Strand, welchen wir je gesehen hatten. Dafür ist er vom Tourismus zu sehr kaputt gemacht worden. Die Touristen werden scharenweise in Booten herangefahren und eine Strandbar reiht sich an die nächste. Wir fanden ganz am Ende noch eine einigermassen ruhige Ecke und weil es schon späterer Nachmittag war, waren viele bereits wieder am wegfahren. Der Strand ist auch bekannt für die vielen Seesterne, welche in unmittelbarer Strandnähe im Wasser lagen.
Das schönste an dieser Playa Estrella war der Spaziergang entlang des Meeres. Wir hatten noch selten einen so schönen Spaziergang gemacht. Die Naturschönheit war atemberaubend. Auf dem Rückweg war dann zusätzlich die gesamte Szenerie in ein unglaublich schönes Abendlicht getaucht. Dafür gibt es keine Worte.
Nach unserer Rückkehr kochte ich etwas während Stephen und Lynn sich im Restaurant auf Internetsuche begaben. Die Verbindung war jedoch so schlecht, dass sie es bald wieder aufgaben.
Der nächste Tag soll unser letzter sein auf dieser Insel. Wir hatten geplant, am Morgen des darauf folgenden Tages die Fähre zurück zu nehmen. Nach einem Frühstück, bestehend aus von Lynn selbstgemachten Pancakes, wollten wir es uns draussen noch etwas gemütlich machen. Doch irgendwelche Stechviecher hatten dieselbe Idee, indem sie es sich an unseren Beinen genüsslich taten. Wir gaben auf, packten unsere Sachen und beschlossen uns schon mal Richtung Hafen auf den Weg zu machen. Es zogen zudem Regenwolken auf, welche für einen weiteren Tag am Strand auch nicht besonders einladend wirkten.
Wir beschlossen erstmal direkt zum Hafen zu fahren und uns nach den Abfahrtszeiten für den nächsten Tag zu erkundigen. Wir hatten diesbezüglich unterschiedliche Informationen erhalten. Beim Hafen angekommen, sahen wir eine Fähre abfahrtbereit stehen. Wir winkten den Fährarbeitern zu und machten darauf aufmerksam, dass wir mitkommen möchten. Doch diese waren bereits dabei die Rampe hochzuziehen und gaben uns per Handzeichen zu verstehen, dass wir bis morgen warten müssten. Uns blieb nur das Zuwinken der abfahrenden Fähre übrig - ärgerlich! Es war zudem kein Mensch beim Hafen anzutreffen, welcher uns behilflich hätte sein können, wann die nächste Fähre fährt. Auch die Mitarbeiter des nahegelegenen Restaurants wussten leider nicht mehr, obwohl sie sehr bemüht waren, uns behilflich zu sein. So beschlossen wir, am nächsten Morgen möglichst früh wieder am Hafen zu sein, um ja nicht die erste Fähre zu verpassen. Wir haben bis zur Abgabe unseres Campers am 5. April noch ein dichtes Programm vor uns und können es uns nicht leisten, eine weitere Fähre zu verpassen.
Da es inzwischen auch nicht mehr so weit war bis zum Eindunkeln, mussten wir uns um einen Schlafplatz kümmern. Wir beschlossen zum Strand unweit des Hafens zu fahren, wo wir am ersten Tag unseren Reifen geflickt hatten. Wir suchten uns dort ein möglichst unauffälliges Plätzchen - wir hatten ja keine Ahnung, wie geduldet Camper hier waren - und sorgten erstmal für unser leibliches Wohl. Im Hintergrund hörten und sahen wir die Einheimischen Volleyball spielen und später dann auch noch die Musik aus einer nahen Diskothek, welche uns noch bis weit in die Nacht begleiten soll.
Der nächste Morgen war grau, Wolken verhangen und nass. Wir standen um 7h auf fuhren als erstes zum Hafen. Endlich fanden wir jemanden, welcher uns sagen konnte, wann die erste Fähre fährt. Bis dahin waren es noch rund 2 Stunden und wir stellen unseren Camper schon mal ganz vorne hin, so dass wir eine gute Ausgangsposition für den „Run“ auf die Fähre haben werden. Danach schlenderten wir zu einem nahegelegenen Hotel, wo wir erstmal frühstückten. Pünktlich gingen wir zurück zum Camper und machten uns startbereit - nervlich ziemlich angespannt. Dann ging es los. Wie schon bei der Hinfahrt durften zuerst all die Lastwagen auf die Fähre. Als dann auch die wenigen Personenwagen raufgelassen wurden, galt das Prinzip „Survival of the Fittest“. Irgendwie und erstaunlicherweise fanden alle ein Plätzchen. Es gab aber keinen freien Quadratmeter mehr auf dieser Fähre. Wir blieben dieses Mal gleich in unserem Camper und nutzten die Zeit, um nochmals etwas Kleines zu essen und eine Mütze Schlaf nachzuholen.
Zurück auf dem Festland mussten wir nochmals die Berge überqueren um zurück an die Pazifikküste zu kommen. Mit Ach und Krach schafften wir die steilen Passagen. Manchmal mussten wir in den ersten Gang zurückschalten, weil unser Auto einfach nicht mehr genügend Kraft hatte.
Bis Panama City, wo wir uns die nächsten Tage mit den restlichen Vorbereitungen für unserer Rückverschiffung beschäftigen werden, reichte es heute nicht mehr. So suchten wir einen Ort am Strand, wo wir wohl zum letzten Mal auf unserer Reise mit unserem Camper das Strandleben erfahren können - so wie es die letzten Monate fast zu unserem Alltag gehörte. Bei diesem Gedanken wurden wir schon etwas wehmütig. Langsam hiess es definitiv Abschied nehmen von unserem Abenteuer.
Wir fuhren zur Playa Las Lajas, einem kilometerlangen Strand an der Pazifikküste. Erst kurz vor dem Eindunkeln erreichten wir den Strand und fanden ein Plätzchen, wo wir gut bleiben konnten. Es war ein Strandabschnitt mit Palapas, Sitzbänken und frisch gepflanzten Palmen gestaltet. So schnappten wir uns eines dieser Plätze und taten es den Einheimischen gleich, welche es sich mit ihren Familien und bei mehr oder weniger lauter Musik und Picknick gemütlich gemacht hatten. Wir genossen ein letztes Mal das Baden im Meer bei Sonnenuntergang. Nach Sonnenuntergang waren wir dann alleine an diesem Ort. Einmal mehr machten uns die hohen Temperaturen in der Nacht zu schaffen. Diese Hitze werden wir bestimmt nicht vermissen wenn wir wieder zurück in der kühlen Schweiz sind.
Am nächsten Morgen waren wir wieder früh auf den Beinen und versuchten die „kühlen“ Morgenstunden zu nutzen - Stephen beim Joggen und ich beim Meditieren. Obwohl ich mich gut abgedeckt hatte, machten sich Krabbelviecher über mich her und vertrieben mich von meinem Meditationskissen. Da reicht mein Gleichmut und meine Gelassenheit noch bei weitem nicht aus, um trotz Ameisenattacke ruhig sitzen bleiben zu können.
Am späteren Vormittag nahmen wir dann die letzte Etappe bis Panama City unter die Räder. Es waren immer noch ca 380km, wofür wir 5 bis 6 Stunden benötigten. Die Fahrt dauerte auch etwas länger als geplant, da wir gezwungen waren den Highway zu verlassen und während etwa 2 Stunden über Landstrassen zu fahren. Grund waren Strassenblockaden - vermutlich im Zusammenhang mit den baldigen anstehenden Wahlen.
Es war wieder bereits kurz vor dem Eindunkeln als wir unser Ziel erreichten. Einen Platz zum Übernachten mitten in Panama City zu finden war definitiv eine Herausforderung. Den ersten Punkt, welchen wir angepeilt hatten, war eine „Niete“. Es war ein älterer iOverlander Eintrag und inzwischen durfte man da nicht mehr übernachten. Ein hilfsbereiter Sicherheitsbeamter gab uns einen anderen Tipp. Unsere sprachlichen Schwierigkeiten erschwerten es uns, wirklich zu verstehen was er genau meinte und so zogen wir einfach mal weiter. Da am nächsten Tag die Abwicklung all der Formalitäten für die Rückverschiffung auf dem Plan standen und wir dafür zuerst mal zum Polizeiposten mussten, entschieden wir uns, direkt beim Polizeiposten zu übernachten. Einen sichereren Ort gibt es wohl in der ganzen Stadt nicht. Besagten Polizeiposten fanden wir dank Google Maps problemlos. So stellten wir unseren Camper am Strassenrand zwischen anderen parkierten Autos ab - direkt gegenüber dem Polizeiposten. Hungrig wie wir waren, kochten wir erstmal etwas. Es dauerte auch nicht lange, bis der erste Polizist bei uns an die Tür klopfte und wissen wollte, was wir da tun. Als wir ihm erklärten, dass wir morgen zur Polizei müssen zwecks Organisation der Rückverschiffung, nickte er und erlaubte uns das Campieren über Nacht. Er wies uns noch darauf hin, dass wir morgen sehr früh, d.h. um 5:30 beim Strasseninspektorat - unserem ersten Schritt im ganzen Procedere - auftauchen sollten. Dankend verabschiedeten wir uns von ihm. Etwas später klopfte es wieder, diesmal war es ein verwahrloster Mann, welcher uns anbettelte. Zum Glück blieb es bei diesem einen Mal. Nur noch einmal wurden wir gestört als ein weiterer Polizist vorbeikam und dieselben Fragen stellte. Vermutlich hatten sie Schichtwechsel und vergessen die Info weiterzugeben, dass da ein paar Schweizer auf der Strasse campieren. Danach versuchten wir so gut es ging an diesem ungemütlichen Ort - es war wirklich kein tolles Quartier - und bei der üblichen Hitze zu schlafen. Eine willkommene Aufheiterung war Lynn’s Sinn für Streiche. Und da heute der 1. April war, war Lynn in ihrem Element. Zunächst erschreckte sie uns mit einer manipulierten Sicherheitsnadel, welche mitten durch ihren Finger gestochen zu sein schien und beim Zähneputzen musste ich feststellen, dass sowohl die Zahnpasta wie auch die Zahnbürste manipuliert waren: die Zahnbürste war mit Kokosöl, Gewürzen und Erdnussbutter behandelt und die "Zahnpastatube" hat sie mit Frischhaltefolie so verschlossen, dass nichts mehr raus kam… :-) Unsere Tochter, einfach einmalig!
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