Bryce Canyon, Utah

Bryce Canyon
Bryce Canyon

  

30.09. - 01.10.2018 Bryce Canyon National Park

 

Bryce Canyon hiess die nächste Touristenattraktion, welche wir uns zu Gemüte führen wollten. Vom Utah Lake fuhren wir wieder ein rechtes Stück bis zum Red Canyon - der kleine Bruder vom Bryce Canyon. Dass wir dabei beeindruckende Landschaften durchquerten muss ich glaub nicht erneut erwähnen - es wird sonst langsam langweilig. Wir fuhren wieder bis zum eindunkeln. Unser App führte uns an einen sehr abgelegen Ort am Fusse des Red Canyon, wo wir die Nacht verbrachten. Der Red Canyon hat sich seinen Namen verdient. Das Gestein bestand aus Rottönen unterschiedlicher Nuancen. 

Am nächsten Morgen - ein strahlender Sonnentag - frühstückten wir ausgiebig und machten dann eine kleine Klettertour in den Red Canyon. Der Aufstieg war abenteuerlich. Mit Adrenalin im Blut und Herzklopfen wurden wir aber dann mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Den Abstieg schafften wir dann auch ohne Rettungsaktion mit dem Helikopter :-).

Anschliessend machten wir uns auf den Weg zum nur ein paar wenige Kilometer entfernten Bryce Canyon. Unterwegs kamen wir an eine Pferdekoppel vorbei. Ein Hinweisschild machte auf die Möglichkeit für Touren mit dem Pferd aufmerksam. Lynn bettelte, dass wir doch gemeinsam einen Ausflug mit dem Pferd machen könnten. Wir fanden die Idee gar nicht so schlecht und so erkundigten wir uns. Die Lady am Telefon erklärte uns, dass sie 1.5 stündige Ausritte in den Bryce Canyon anbieten. Das tönte doch super. Als wir im Ort ankamen, wo das ganze organisiert wird, standen uns die Haare zu Berge. Es war ein riesiger Touristenort am Eingangstor zum Bryce Canyon, wo sie neben unzähligen anderen Attraktivität auch Pferderitte anboten. Ströme von Touristen - z.T. carweise herangekarrt, schwirrten umher. Erstaunlich ob der Einsamkeit der Landschaft, welche wir zuvor stundenlang durchquert hatten. Wir machten auf alle Fälle rechts umkehrt und beschlossen zu Fuss den Bryce Canyon zu entdecken. Das Mitleid mit den Tieren, welche wahrscheinlich in Akkordarbeit Touristen herumschleppen, half auch Lynn über ihre Enttäuschung hinweg.

So nahmen wir die letzten Kilometer unter die Räder und fuhren in den Nationalpark, parkierten unser Auto und ausgerüstet mit etwas Proviant machten wir uns auf den Weg zum Canyon. Und plötzlich tat sich die Landschaft auf und vor uns öffnete sich ein riesiges Tal, übersät mit erstaunlichen Felsformationen. Es hat uns buchstäblich der Atem verschlagen. So eine Landschaft hatten wir noch nie gesehen. Gut gekennzeichnete Wanderwege führten uns durch die Märchenlandschaft. Mit staunenden Kinderaugen liessen wir das Ganze auf uns wirken. 

Erst gegen Abend trennten wir uns von der Naturschönheit und fuhren weiter südlich Richtung Arizona, wo der Grand Canyon gelegen ist. Etwas abseits der Strasse fanden wir ein Plätzchen zum übernachten. 

 


Grand Canyon, Arizona

02. - 03.10.2018 Grand Canyon

 

Am nächsten Tag wurden wir von Regenwetter begrüsst. Wir verbrachten den ganzen Tag in unserem Camper auf dem Parkplatz des Visitor Centers des Grand Canyon Nationalparks. Dort hatten wir wenigsten eine Internetverbindung, welche einigermassen funktionierte. Lynn nutzte den Tag um fleissig ihre Schularbeiten zu erledigen. Und Stephen und ich sortierten Fotos, lasen und erledigten sonstigen Kram. Vom Canyon sahen wir nullkommanichts. Der war völlig in den Wolken versteckt. In der Hoffnung auf besseres Wetter am nächsten Tag übernachteten wir etwas ausserhalb des Parkes. Diese Hoffnung sollte nicht vergebens sein. Die Sonne weckte uns am nächsten Morgen und wir machten uns erneut auf den Weg in den Nationalpark. Diesmal bekamen wir den Grand Canyon zu Gesicht. Vor uns öffnete sich eine riesige Schlucht, mind. 500m in die Tiefe. Es war beeindruckend und dennoch nicht so spektakulär wie wir den Bryce Canyon erlebt haben. Entlang der Klippe gab es mehrere Kilometer lange Spazierwege. Klipsend wie hunderte andere Touristen machten wir also einen Spaziergang. Uns kam dabei der Grand Canyon - wie übrigens auch all die anderen Touristenattraktionen - wie ein riesiges Fotostudio vor. Überall sieht man Touristen, posierend vor den Kameras und sich ins Beste Licht zu rücken versuchend. Wie sehr es dabei um die Landschaft selber oder mehr um das “hey, ich war hier und hatte riiieeesigen Spass” ging, ist eine Frage, welche man sich stellen kann. Manchmal wirkte es wirklich etwas absurd und auch traurig.

Nachdem auch wir unsere Fotosession beendet hatten, nutzen wir noch die Gelegenheit, um im Nationalpark unseren Frischwasservorrat aufzustocken und das Abwasser zu leeren. Danach setzten wir unsere Reise fort. Die Westküste war unser Ziel.

Normalerweise nutzen wir die Offlinekarten von Google Maps. Da wir seit längerem keine wirklich gute Internetverbindung mehr hatten, hatten wir leider kein elektronisches Kartenmaterial von der Gegend, in welcher wir uns befanden. So nutzten wir die eher grobe Strassenkarte, welche als Backup dient. Darauf fanden wir eine interessante "Abkürzung" etwas durchs Hinterland. Wir verliessen also den Highway und folgten einer Schotterstrasse, welche uns rund 100km durch das "Outback" führen sollte. Für etwas hatten wir schliesslich einen Offroad-Kurs besucht. Was auf der Karte nach einer einzigen Strasse aussah, entpuppte sich in Wahrheit als mehrfach verzweigte Nebenstrassen. Der Nase nach, wurde unsere Devise. Alleine die groben Himmelsrichtungen halfen uns bei der Orientierung. Nach rund einer Stunde Fahrt und ca. 50 zurückgelegten Kilometer, nahm unsere Fahrt ein abruptes Ende. Wir waren in Begriff ein "Jagdsperrgebiet" zu betreten, für welches es eine Spezialbewilligung braucht. Nett, dass sie einem das erst hier mitteilen. Wir standen also vor dem Entscheid unsere Fahrt ohne Bewilligung fortzusetzen, nicht wissend, was uns erwartet und mit dem Risiko die ganzen 100km wieder zurückfahren zu müssen. Oder wir kehren sofort um, nehmen nochmals 1 Std. Schotterstrasse auf uns, um dann den "Umweg" über den Highway zu nehmen und das ganze unter einer "abenteuerlichen Fahrt durchs Hinterland" zu verbuchen. Wir entschieden uns fürs Letztere. Dafür durfte Lynn auf der Schoss von Daddy ans Steuer und fuhr so einen grossen Teil der Strecke zurück. Unklar bleibt, wer von Beiden mehr Spass daran hatte :-)! Dank Stephens phänomenalem Orientierungssinn fanden wir den Rückweg problemlos.

Zurück auf dem Highway kreuzten wir die berühmte Route 66.

 


Las Vegas

4. - 5.10.2018 Las Vegas

 

Vom Grand Canyon ist es dann auch nicht mehr weit bis Las Vegas. Und da die Stadt der Casinos praktisch auf dem Weg nach Los Angeles lag, entschieden wir uns diesen kleinen Abstecher zu machen. Den grössten Teil der Zeit verbrachten wir in einem Starbucks etwas ausserhalb von Downtown. Lynn nutze die Zeit und das Internet für ihre Schularbeiten. Nach einem späten Mittagessen fuhren wir dann mit dem Auto durch die “Casinostrasse”. Wir hatten weder Lust zu Fuss durch die Stadt zu schlendern, noch fanden wir einen Parkplatz, wo wir reinpassen würden. So reihten wir uns in den “Feierabendverkehr”. Dankbar um den Verkehrsstau, welcher uns ermöglichte, das Geschehen um uns herum ausreichend zu betrachten und zu fotografieren. Auffallend war die Aggressivität der Autofahrer. Diese scheint linear mit der zunehmenden Bevölkerungsdichte einherzugehen.

So fuhren wir vorbei am Canal Grande von Venedig, am Eiffelturm von Paris, der Sphinx und ägyptischen Pyramide, dem goldenen Trump Tower, grossen Gebäudekomplexen, umgeben von Wasser inkl. Wasserspiel etc. Wenn man bedenkt, dass diese Stadt im Niemandsland, mitten in der Wüste aus dem Boden gestampft wurde, erhält die Verrücktheit des Ganzen noch eine andere Dimension. 

Nachdem wir die Stadt hinter uns gelassen hatten, fuhren wir wieder ca. eine Stunde bis die nächsten Anzeichen von Zivilisation auftauchten. Wer also in Las Vegas lebt, muss einiges an Weg auf sich nehmen, um irgendwohin zu gelangen.

 

5. - 9.10.2018 Long Beach, Los Angeles

 

Die nächsten drei Tage verbrachten wir am bekannten Long Beach bei Los Angeles. Stephen verbrachte viel Zeit auf dem Wasser beim Kiten. Er nahm spontan an einem Kite-Rennen teil, welches an diesem Wochenende am Long Beach stattfand. Lynn und ich nahmen es gemütlich, spazierten am Strand entlang, verfolgten das Rennen mit dem Feldstecher und führten unsere eigene Sozialstudie durch. So beobachteten wir die Leute, welche auf der Strandpromenade zu Fuss, mit dem Velo, Trottinette oder Rollerblades unterwegs waren. Wir wollten wissen, viele von ihnen mit Musik und Kopfhörer unterwegs waren. Zu den "Kopfhörerträgern" zählten wir auch diejenigen, welcher mit ihrer Boombox ans Velo montiert lautstark durch die Gegend fuhren. Unser Resultat: 13 "Kopfhörerträger" vs. 16 ohne Kopfhörer (wobei anzumerken ist, dass diejenigen ohne Kopfhörer meist zu zweit unterwegs waren und diejenigen mit Kopfhörer, Sport betrieben). Diese Studie hält natürlichen den wissenschaftlichen Standards nicht stand und somit enthalte ich mich der Interpretationen unserer Beobachtungen ;-).

Bis jetzt, wirken die Leute in Californien auf uns am exzentrischsten und manchmal auch etwas "crazy": da war z.B.der Anwohner einer Quartierstrasse, wo wir unser Auto parkten, welcher sich überschwänglich für unser Auto begeisterte und dann Stephen zur Seite nahm, um ihm Marijuana zu schenken (er wisse ja aus eigener Erfahrung wie schwierig es unterwegs sei, sich Drogen zu beschaffen). Soviel Altruismus hätten wir nun doch nicht gebraucht. Das Marijuana landete umgehend im Abfalleimer. Wusstet ihr, dass "Kinderwagen" für Hunde gibt? Gibt es! Falls der Fido beim langen Spaziergang müde werden sollte oder sein "Nickerchen" machen möchte, ist es doch ganz praktisch - oder?!?

 

Kommentare: 1
  • #1

    Anita (Freitag, 12 Oktober 2018 17:57)

    Again great picture and breathtaking adventures - life is good and exciting.
    Lots of Love to all three of you from Minusch, who loves the comfort of the many furs and wollen blankets around the house and
    Mum Anita Nona