22. - 25.9.2018 Yellowstone National Park
Eine pittoreske Strecke führte uns durch wilde und unberührte Naturlandschaften zum Yellowstone Nationalpark. Dies sollte jedoch nur ein Vorgeschmack sein auf die Naturschönheit und Wildnis des Yellowstone Nationalparks. Wir verbrachten 4 Tage dort und explorierten den Park v.a. mit dem Auto aber auch zu Fuss und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Neben der beeindruckenden und vielseitigen Landschaften, kamen wir auch häufig in Kontakt mit wilden Tieren. Wir sahen mehrere Bisonsherde - teilweise so Nahe, dass wir bloss die Hand aus dem Auto hätten strecken müssen, um sie berühren zu können. Daneben sahen wir Rehe, Hirsche, einen Wolf, Kojoten, Chipmonks, Eichhörnchen, verschiedene Vögel und Entenarten. Der grösste Teil des Parks besteht aus einem ehemaligen - einst grössten Vulkan der Erde. Noch heute ist die Erde aktiv und verschiedenen Ortes dampft es aus der Erde, gibt es heisse Quellen und Geysire. Ein Höhepunkt war das Baden im “Boiling River” - ein Fluss, in welchem sich eiskaltes Wasser mit brühend heissem Quellwasser vermischt und so ideale Temperaturen für ein wohliges Bad ergibt. Entspannung und Genuss pur!
Ansonsten glaube ich, erzählen die Bilder mehr als meine Worte. Viel Spass beim Eintauchen in ein Stück Paradies auf der Erde!
Update 10.10.2018
25. - 27.09.2018 Black Hills
Während der Besichtigung des Battlefields von Little Big Horn, wurden wir aufmerksam gemacht auf die Black Hills und Badlands - beides beeindruckende Gegenden. Obwohl es bedeutet, dass wir noch weiter östlich fahren, entschlossen wir uns, dorthin zu fahren.
Die Black Hills waren den Indianern heiliges Land und wurden ihnen auch als Territorium zugesprochen - bis dort 1875 Gold gefunden wurde und die illegale Besiedelung begann. Die Regierung hat wenig dagegen unternommen oder war auch überfordert damit. Eine dieser illegalen Siedlungen war Deadwood. Durch die Illegalität des Ortes, herrschte auch Gesetzlosigkeit. Was wir heute in Wildwest Filmen sehen, mit gesetzlosen Cowboys, Lynchjustiz, Schiessereien, Spielsalons, Prostitution etc. muss sich damals ungefähr so abgespielt haben. In Deadwood werden die Geschichten einiger dieser berühmt berüchtigten Cowboys lebendig erhalten - insbesondere von Wild Bill Hickok, welcher kurz nach seiner Ankunft in Deadwood 1876 (auf der Suche nach Gold) beim Kartenspiel erschossen wurde. Das Entdecken von Gold in Deadwood und die illegale Besiedelung der Black Hills war übrigens ein Grund für die Schlacht bei Little Big Horn. Die Weissen wollten den Indianern klar machen, dass sie die Black Hills aufgeben sollten und die Indianer wollten ihr Land verteidigen. So erschloss sich für uns der Kreis der tragischen Geschichte.
Nun habe ich etwas vorgegriffen. Unsere Fahrt vom Yellowstone National Park führte uns nämlich während einer mehrstündigen Fahrt zuerst durch bergige Landschaften und unendliche Weiten zu einem ersten Etappenziel - dem Devil’s Tower. Noch bevor wir den Devil’s Tower erreichten, mussten wir einen Platz zum übernachten suchen, da die Sonne bereits am untergehen war. Wir wollten nicht nachts fahren, da viele Wildtiere unterwegs sind - insbesondere Rehe. Ein Zusammenstoss mit einem solchen Tier, würde mit grosser Wahrscheinlichkeit sowohl für das Reh wie für unser Auto fatal enden.
Wir fuhren gerade über eine Bergkette - die Big Horn Mountains. Obwohl es dort unzählige Campingplätze hat, waren diese bereits alle geschlossen. So suchten wir uns ein schönes Plätzchen etwas abseits der Strasse. Wir fanden schlussendlich einen wunderschönen Ort mit grandioser Aussicht bei unglaublichem Abendlicht - auf der Passhöhe, knapp unterhalb von 3000müM. Der Wind heulte um unser Auto, es war bitter kalt (-2 C°); aber in unserem Camper hatten wir es gemütlich warm. Unsere einzige Sorge war, ob wir das Auto am nächsten Morgen wieder ankriegen. Wir rechneten damit, dass es in der Nacht noch deutlich kälter werden wird. Alle drei in einem Bett aneinander gekuschelt, hatten wir es wunderbar warm.
Am nächsten Morgen startete unsere Auto problemlos. Wir liessen es noch etwas warm laufen, bevor wir losfuhren und kochten uns einen heissen Kaffee. Lynn schlief noch um bekam von allem nichts mit. So machten wir uns auf den Weg, die Bergkette wieder runter. Auf einmal viel uns auf, dass das Auto keine Kraft mehr hatte. Es produzierte zudem eine riesige Menge an Rauch. Im Leerlauf rollten wir soweit es ging den Berg hinunter und hielten dann am Strassenrand. Wir befanden uns immer noch auf ca. 2600 müM, bei -4C° und ohne jeglichen Natelempfang. Scheisse!
Es dauerte nicht lange, da hielt das erste Auto und ein netter Texaner bot uns seine Hilfe an. Texanisch ist ja wirklich eine Sprache für sich. Ich hatte das Gefühl wieder bei Lektion 1 in meinen Englischsprachkenntnissen angelangt zu sein. So witzig. Und als er mich dann auch noch mit “Yes, Madam” ansprach, fühlte ich mich etwa 200 Jahre zurückversetzt. Anyway. Wir vereinbarten, dass wir nochmals versuchen zu fahren und er uns folgen wird, um uns allenfalls über den Berg ziehen zu können. Wir waren sooo dankbar! Unser Auto sprang wunderbar wieder an und lief, wie wenn nichts gewesen wäre. Anscheinend war es etwas bockig und schlecht gelaunt, weil wir es in solcher Höhe bei grosser Kälte stehen gelassen haben. Entschuldige bitte - wir werden das nicht mehr tun!
Ohne weitere Zwischenfälle kamen wir beim Devil’s Tower an. Der Devil’s Tower ist eine beeindruckende Felsformation aus erstarrtem Magma. Wie diese Felsformation genau entstanden ist, darüber sind sich die Forscher nach wie vor nicht einig. Für die Indianer ist es ein heiliger Ort, wo sie bis heute Zusammenkünfte und Zeremonien abhalten und beten. Uns versetzte der Berg in Staunen und Ehrfurcht. Ein wirklich besonderer Ort.
Am nächsten Tag erreichten wir Deadwood in den Black Hills im Staat South Dakota. Leider war uns das Wetter wieder mal nicht besonders hold. Es regnete und war kalt. Wir machten das Beste draus, erledigten “Büro- und Haushaltsarbeiten” und besuchten das ortsansässige Museum zur Geschichte von Deadwood.
Unsere Suche nach einem Plätzchen abseits der oft hässlichen Campingplätzen führte uns auf eine Lichtung im Wald. Dank App finden wir immer wieder solche inoffiziellen jedoch erlaubte Übernachtungsmöglichkeiten in der Natur. Wir staunten nicht schlecht als wir am nächsten Morgen früh zum Fenster raus schauten: alles war in prachtvolles Weiss gehüllt - ca. 10-15cm Neuschnee! Schön ja, aber für unsere Begriffe etwas früh in der Jahreszeit. Dank 4x4 kamen wir problemlos durch den Schnee zurück auf die Strasse. Als Scheibenkratzer musste ein Frisbee herhalten :-).
Aufgrund der Wetterlage entschieden wir uns, die Badlands noch weiter östlich doch auszulassen und stattdessen möglichst rasch Richtung Süden zu fahren - der Sonne entgegen. Unser Weg führte uns am Mount Rushmore vorbei. Wir “rushten” buchstäblich daran vorbei und hielten lediglich an, um ein paar Fotos zu schiessen. So können wir wenigsten dokumentieren, dass wir dort gewesen sind. Wir sind echt furchtbare “Touris” geworden. Shame on us! Wir hatten zumindest Glück, dass die Präsidenten nicht vollends in Wolken gehüllt waren. Wären wir 5min. später angekommen, hätten wir bereits nichts mehr gesehen.
Auch das in Fels gehauene Porträt des bekannten Indianers “Crazy Horse” betrachteten wir lediglich aus der Ferne. Wir hatten auch keine Lust 24$ zu zahlen, um bei Schnee und Wolken das Monument zu bewundern.
Unser nächstes grosses Ziel hiess Salt Lake City, ca. 1000km südwestlich. Wir mussten dafür den ganzen Staat Wyoming durchqueren. Kein Wunder heisst er “No man’s land”. Es zogen unendliche Weiten, sich ständig verändernde beeindruckende Landschaften an uns vorbei und ab und zu ein paar zerstreute Ranches oder kleinere Dörfer. Die Kirche fehlte nie. Die tiefe Religiosität der Amerikaner ist unübersehbar. Unzählige Kirchen in den entlegensten Orten, “Werbeplakate”, Autonummernschilder etc.
27. - 29.09.2018 Glendo Reservoir und Salt Lake City
Auf unserem Weg Richtung Salt Lake City mussten wir den ganzen Staat Wyoming - ein Rechteck auf der Karte - queren. Wir machten einen Zwischenstopp an einem See mitten in dieser trockenen Landschaft. Ganz Wyoming ist ein riesiges Hochplateau auf ca. 1500 - 2200müM. Dieser See ist nichts anderes als ein riesiges Süsswasserreservoir. Dort fanden wir einen schönen, aufgrund der Nebensaison sehr verlassenen Campingplatz. Wobei es sich eigentlich lediglich um ein paar markierte Plätze verstreut unter Bäumen handelt. Es war sehr windig und immer noch kalt. So zogen wir am nächsten Tag bereits wieder weiter.
Eine rund 8 stündige Autofahrt hatten wir vor uns. Erst am Abend spät erreichten wir einen Walmart etwas südlich von Salt Lake City und übernachteten dort.
Obwohl Salt Lake City bestimmt eine Reise wert gewesen wäre, entschieden wir uns weiter südlich zu einem See (Utah Lake) zu fahren - in der Hoffnung dort etwas verweilen zu können und dass Stephen wiedermal sein Kitematerial auspacken kann. Erneut sollte es nicht sein. Der Wind blies immer noch derart stark, dass er Sand und Staub aufwirbelte und drohte unser Zuhause mit einer feinen Schicht zu bepudern. Das wollten wir dann doch auch nicht. Es war wahrscheinlich auch eine glückliche Fügung, dass wir nicht nach Salt Lake City gefahren sind. Von weitem sahen wir eine grosse Rauchwolke von einem Brand, welche Richtung Salt Lake City zog.
Anita (Sonntag, 07 Oktober 2018 13:05)
Hi you three racers through the county side
Great, I put Christophers book on my wish list. To start with I had to find out what anthropocene means :-)) At the moment I am fully occupied with Königin und Samurai and what ever is offered by Veit Lindau.
Your travels are amazing. Love watching your pictures!
Lots of Love
Mum Anita Nona
Mami und André (Montag, 01 Oktober 2018 16:33)
Unsere lieben Weltenbummler
Zu diesen Bildern bedarf es nicht vieler Worte, nur wirken lassen. Atemberaubende Natur. Wir können sehr gut nachempfinden, dass man wie angewurzelt diese Naturwunder betrachtet und verinnerlicht.
Wieder einmal mehr ein herzliches Dankeschön, dass wir an dieser Reise auch teilnehmen können!!
Herzliche Grüsse aus Oberhofen
Mami/Grossmami/Christine und André