Ankunft in Baltimore

Eintauchen in die amerikanische Kultur

16.-18.7.2018 Ankunft in Baltimore (US)

Unsere Reise begann am 16.7.2018. Von Genf flogen wir über Reykjavik nach Baltimore. Island war schon alleine aus der Vogelperspektive  spektakulär. Das Umsteigen war wegen der Verspätung hektisch und dennoch konnten wir einen kurzen Eindruck gewinnen von der reinen Luft, der unglaublichen Weitsicht sowie besonderen Lichtverhältnissen. Island: wir kommen zurück :-)!

Angekommen in Baltimore waren wir gespannt, wie sich das Einwanderungsprozedere gestalten wird. Man hört ja so allerlei. Unsere Reise scheint unter einem guten Stern zu stehen: alles lief unkompliziert und schnell. Der Officer von der Einwanderungsbehörde gab uns ohne grosses Nachfragen eine 9monatige Aufenthaltsbewilligung und wünschte uns eine gute Reise (eigentlich darf man sich als Tourist max. 6 Monate im Land aufhalten). 

Die erste Nacht verbrachten wir in einem Hotel in Flughafennähe. Am nächsten Tag waren wir bereits früh auf den Beinen. Wir frühstückten ausgiebig. Danach ging es los: wir holten unseren Camper Truck am Hafen, füllten die Gasflaschen auf, gingen einkaufen, eröffneten ein US-Bankkonto. Und dabei bekamen wir so einiges an Eindrücken, wie das hier so läuft. Aufgefallen sind uns vor allem die Offenheit, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen:  angefangen bei der Bedienung im Restaurant, welche uns zuvorkommend bediente und uns schon mal mit "Honey" und "Sweetheart" betitelte - wie sie das auch mit allen anderen Gästen tat. Die Sprache als soziales Schmiermittel - und es funktioniert. Man fühlt sich willkommen und gesehen. Und dann war da die Taxichauffeuse, welche sich mit Taxifahren in ihrer Freizeit zusätzlich Geld verdient für ihr Herzensprojekt - ein 18 monatiges Training für ehemalige Häftlinge. Mit der Unterstützung von Psychotherapeuten und Sozialarbeiter will sie diese Menschen in die Gesellschaft reintegrieren. Der Enthusiasmus dieser Frau war berührend. Oder da war der mit seinem zahnlosen Mund und schmutzigen Kleidern heruntergekommen wirkende Mann, welcher uns auf einem Parkplatz auf einen sich in der Nähe befindenden bissigen Hund aufmerksam machte. Dann die unbekannte Frau, welche einen Schirm besorgte und uns eskortierte, damit wir während einem heftigen Gewitterregen einigermassen trocken zu unserem Auto kamen. Und die Kassiererin, welche trotz miserablen Arbeitsbedingungen (keine Sitzgelegenheit) uns zuvorkommend bediente. Und zu guter letzt die Bankangestellte, welche uns freundlich einlud Platz zu nehmen, damit wir auf eine frei werdende Angestellte warten konnten - obwohl sich herausstellte, dass wir exakt zum Geschäftsschluss die Bank betreten hatten. 

So wie uns auf der einen Seite die Herzlichkeit der Menschen berührte, so nachdenklich stimmte uns auf der anderen Seite das geringe Umweltbewusstsein: voll laufende Klimaanlagen bei offenen Türen und kaum isolierten Häusern oder der enorme Verschleiss an Plastiksäcken. Für unseren Einkauf im Wert von 136 Dollar erhielten wir ganze 20 Plastiksäcke! Ich mag gar nicht ausrechnen, was dies pro Tag macht bei den Millionen von Amerikanern.

 

 



Washington DC

18.-20.7.2018 Sightseeing in Washington DC

Unser erstes Ziel war Washington DC. Wir nahmen uns zwei Tage Zeit, um einen Eindruck von dieser Stadt zu erhalten - eigentlich viel zu wenig. Für einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten reichte es aber aus. Mit unserem Camper Truck fuhren wir mitten ins Zentrum und parkten etwa drei Querstrassen vom weissen Haus entfernt. Es war beeindruckend das Haus zu sehen, welches so viele verschiedene Präsidenten beherbergt hatte und aktuell das Zuhause von "Nr. 45" ist - wie die Amerikaner ihren aktuellen Präsidenten nennen.Washington DC erlaubte uns etwas in die amerikanische Geschichte und Politik einzutauchen.

Wir standen beim Lincoln Memorial auf der Treppe, von welcher aus Martin Luther King seine berühmte Rede "I have a dream" gehalten hatte, rasteten beim World War II Memorial und bestaunten, das schon von Weitem zu sehende Wahrzeichen von Washington DC - das Washington Monument, welches zu Ehren des 1. Präsidenten, George Washington erbaut worden ist.

Im Nationalfriedhof von Arlington alleine verbrachten wir mehrere Stunden. Rund 400'000 Armeeangehörige und Veteranen aus unzähligen Kriegen (angefangen beim amerikanischen Bürgerkrieg bis heute),  deren Frauen und Kinder, sowie einige Präsidenten (u.a. John F. Kennedy) haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Berührend war das Grab des "unbekannten Soldaten", wo seit 1948 rund um die Uhr das ganze Jahr über Soldaten aus dem 3. US Infantrieregiment Wache halten. In stündlichem (in den Sommermonaten halbstündlichen) Rhythmus findet eine beeindruckende Wachablösung statt, an welcher wir teilhaben konnten.

Und zu guter Letzt erhaschten wir noch von Weitem einen Blick auf das "Bundeshaus" der Amerikaner. Das Capitol mit seiner riesigen Kuppel war eindrücklich.

 


New York City

20. - 22.7.2018 Sightseeing in New York City

 

Am 19.7. abends verliessen wir Washington DC und machten uns auf den Weg Richtung New York City. Da es schon spät war, machten wir einen Zwischenstopp auf dem Parkplatz eines Walmarts (einer riesigen Ladenkette) etwas nördlich von Baltimore. Die Walmarts sind sehr praktisch, da sie jeweils eine unkomplizierte Übernachtungsmöglichkeit bieten. Kaum dort angekommen, kam schon der erstes Polizist vorbei. Wie sich herausstellte, war er aber lediglich an unserem Fahrzeug interessiert. Es soll nicht der letzte Polizist bleiben, welcher uns anhält, um uns über unseren Camper Truck auszufragen - eine offensichtliche Rarität hier in Nordamerika.

Am nächsten Morgen fuhren wir weiter nach Long Island, wo wir uns einen Campingplatz - einigermassen in der Nähe von New York City - herausgesucht haben. Was auf der Karte relativ klein aussieht, stellte sich aber als riesige Insel (ca. 200km lang) heraus und die Fahrt dorthin zog sich entsprechend in die Länge. 

Auf Long Island spielt sich das Strandleben der New Yorker ab - kleine Anhäufungen von Strandreihenhäuser, eine Armada von Gasgrills und viele Familien, welche ihren Sommerurlaub genossen.

Nun stellte sich die Frage, wie wir am Besten nach Manhattan - unser Ziel in NYC kommen. Wir entschlossen uns, mit dem Auto möglichst nahe heran zu fahren und fanden im “Nachbarquartier” Brooklyn eine gute Parkmöglichkeit. Von dort nahmen wir die Fähre nach Manhattan und bekamen bereits einen ersten überwältigenden Eindruck von der Skyline von NYC! 

Bereits seit unserer Ankunft in den USA fühlen wir uns ständig wie in einem amerikanischen Film - mit all den Bildern von Strassenzügen, Häusern, Fastfoodketten und sonstigen Details, welche wir aus den Filmen kennen. NYC toppte dies noch. Wir wurden mit Reizen und Eindrücken überflutet: es war bunt, schrill, schön, hektisch. Dazu gehörten Strassenkünstler, die hupenden gelben Taxis, grosse Menschenmassen, Leuchtreklamen und dann all die bekannten Sehenswürdigkeiten und Erinnerungsstätten: Freiheitsstatue, Brooklyn Bridge, Ground Zero, Wall Street, Empire State Building etc.

Unser Höhepunkt war die Fahrt mit den Velos am zweiten Tag von unserem Ausgangspunkt aus in Brooklyn nach Manhattan - insbesondere die Fahrt über die Brooklyn Bridge! Toll war auch der Spaziergang auf einem still gelegten “Hochbahntrasse”, welches nun begrünt ist und als Spazierweg zwischen den Wolkenkratzern hindurch benutzt werden kann.

Nach zwei Tagen war wir Landeier aber einfach gesättigt. Reich beschenkt mit Eindrücken fuhren wir weiter Richtung Niagarafälle.

 

Sorgfältig planten wir dir Route von Brooklyn Richtung Norden, damit wir Manhattan umfahren können - ein Verkehrschaos im Quadrat. Es war bereits am eindunkeln, es regnete und da verpasste Stephen eine Abzweigung und unser GPS leitete uns mitten durch Manhattan!!! Wir haben überlebt :-)!