Washington & Oregon

Seattle Skyline
Seattle Skyline

 

 

 

3. - 8.9.2018 Wiedereinreise in die USA

 

Die Einreise in die USA war ein kleines Abenteuer. Wir nahmen es mit Humor. Die Lady beim Grenzposten stellte uns erstmals unzählige Fragen wie: habt ihr Waffen, Drogen dabei? Wo kommt ihr her? Was wollt ihr in den USA? Wie gross ist unser Einkommen? Wo geht Lynn zur Schule? Und und und… Als wir ihr erklärten, dass wir das Auto aus Europa in die USA verschifft haben, schien sie weder zu wissen wo Baltimore noch wo der Staat Maryland ist. Wir stolperten schlussendlich über unser Gemüse und unsere Früchte, welche wir dabei hatten. Die USA sind extrem strikt mit der Einfuhr von diversem Grünzeug. So mussten wir zu einer “Secondary Inspection” und beantworteten nochmals dieselben Fragen zu den Themen Waffen, Drogen, Einkommen etc. Zudem wollten sie genau wissen, was wir alles an Lebensmittel dabei hatten. Wir mussten schlussendlich den Autoschlüssel abgeben und unser Auto wurde durchsucht. Zwei Stunden später und ein paar Tomaten, Bananen, Kiwis und Limetten ärmer durften wir schlussendlich weiterfahren. Da bleibt bloss die Frage nach dem Unterschied zwischen den Kiwis aus Neuseeland, welche ich in Kanada und jenen, welche in in den USA kaufe? Ich hätte ihnen noch sagen sollen, dass sie im Abfall Kiwischalen finden würden. Vielleicht hätten sie uns dann wenigsten noch den Abfall entsorgt. Sinn macht das ganze System wenig und wirkte willkürlich. Beim Grenzübertritt von Kanada nach Alaska wollte der Grenzwächter überhaupt nichts von uns wissen - ausser unser Reiseziel und Zweck der Reise.

Inzwischen war es schon ziemlich spät und am Eindunkeln. Unser nächstes Ziel war Seattle, wo wir eine alte Freundin von Stephen’s Bruder besuchen wollen. Mittels App versuchten wir einen guten Ort zum Übernachten zu finden. Die Gegend hier schien nicht besonders sicher zu sein und viele schienen bei Übernachtungen auf einem Walmart schlechte Erfahrungen gemacht zu haben oder sind vertrieben worden. So entschieden wir uns, den Parkplatz eines Casinos für unsere Übernachtung zu benutzen. Das war offiziell erlaubt und er war zudem überwacht. Einige scheinen mit ihren Camper Ferien im Casino zu machen - crazy! Wir mussten uns registrieren und erhielten eine Ausweiskarte inklusive 25 Dollar, welche uns das Spielen im Casino erlaubt hätte. Wir verzichteten. Wir waren jedoch etwas erschrocken darüber wieviele Menschen an einem Sonntagabend um ca. 22h noch im Casino waren. Da standen hunderte von Autos auf dem riesigen Parkplatz. Auch am nächsten Morgen war der Parkplatz schon wieder gut besetzt. Als ich ins Casino ging, um die Toilette zu benutzen, nutzte ich die Gelegenheit um mich etwas umzuschauen. Ich hatte bisher noch nie ein Casino von innen gesehen. Da standen hunderte von Glücksspielautomaten in einem Saal, welcher ungefähr so gross wie ein Fussballfeld war. In einer Ecke spielten sie Karten. Es waren vor allem Rentner, welche mit ausdruckslosen Gesichtern vor ihrem Automaten sassen und das vermeintliche Glück suchten. Traurig. Und was überraschend war: man darf im Casino rauchen. Ansonsten sind die Amerikaner extrem strikt mit Rauchverboten. Im Casino jedoch sollte wohl die eine Sucht nicht die andere behindern. 

 

 

9. - 10.9.2018 Seattle

 

Nach unserer Casinoübernachtung fuhren wir nach Seattle, parkten unseren Camper relativ zentral und gingen zu Fuss runter zur Strandpromenade. Nach der langen Zeit in Kanada, abseits dichter Zivilisation und in der absoluten Stille in der Natur, erlitten wir etwas einen Kulturschock. Ständiges Sirenengeheul, Strassenlärm, die vielen Menschen und insbesondere auch die Armut und die vielen Obdachlosen überreizten unser System. Da gab es bettelnde Mütter mit ihren Kindern, Drogenabhängige, alte Menschen, welche mit Aufschriften auf Pappkartons auf ihr Elend hinwiesen, Frauen wie Männer, welche ihre Zelte unter eine Brücke, mitten auf dem Gehsteig aufgeschlagen haben. Nach einem halben Tag hatten wir mehr als gesättigt und machten uns auf den Weg zu Shalynn, einer alten Freundin von Stephen’s Bruder, welche in Seattle lebt.

Amerika ist wirklich ein Land der Gegensätze. Die sozialen, politischen und Umweltprobleme, welche dieses riesige Land zu bewältigen hat, sind gross und kaum zu übersehen.

 

Seattle hat einige schöne Ecken zu bieten, hat uns aber im Vergleich zu New York City weniger beeindruckt. Bei der Standpromenade hatte es ein Riesenrad, welches wir benutzen. So bekamen wir einen schönen Blick auf die Stadt und den Hafen. 

 

 

 


Familienbesuch in Portland, Independence und Spokane

Cox Family around 1930 in Calcutta, India
Cox Family around 1930 in Calcutta, India

11. - 13.9.2018 Familien Besuch in Portland und Independence, Oregon

 

Nach dem wir Shalynn in Seattle besucht hatten, machten wir einen Abstecher nach Portland. Portland liegt ca. 200km südlich von Seattle. Dort wohnt Angela. Angela ist die älteste Tochter meiner (Stephen) Halbschwester. Es war ein komisches Gefühl ein Familienmitglied das erste Mal zu treffen, welches mein eigenes Fleisch und Blut in sich trägt. Angela hat uns alle herzlich begrüsst und uns zu ihr in die Wohnung eingeladen. Dort erzählte sie uns über ihr Leben und die Zeit in der USA mit ihrer Mutter und Grossmutter. Da ich sozusagen keinen Kontakt zu meiner Halbschwester hatte, waren viele Geschichten für mich neu. Es war sehr spannend und auch berührend etwas aus dem Leben meiner Halbschwester und ihrer Mutter zu hören. Viele Fragen vor allem aus dem Leben meine Halbschwester und ihrer Mutter werden leider für immer ein Geheimnis bleiben. Wir nutzten die kurze Zeit, welche wir für einander hatten sehr gut aus und verabschiedeten uns herzlich nach einem gemeinsamen Familienfoto.

 

Wir fuhren noch am gleichen Tag weiter Richtung Süden. Nach eine Übernachtung im Walmart Salem fuhren wir nach Independence. Dort wohnt Rosa, die jüngste Tochter meiner Halbschwester mit ihrem Vater im gemeinsamen Familienhaus. Das Haus ist 100jährig und einmalig. Es sieht genau so aus, wie die Häuser, die man in der Prairie im wilden Westen sieht. Auch Rosa und ihr Vater begrüssten uns herzlich. Noch im Wohnzimmer fingen wir gleich an über die gemeinsame Familie zu sprechen und so ging der Tag schnell vorbei. Sie zeigten uns ihr Haus und den Stall mit den Tieren. Rosa besitzt ihr eigenes Pferd und so konnten wir alle Mal ihr Pferd reiten. Das war ein einmaliges Erlebnis vor allem für Lynn, da sie Pferde liebt. Rosa genoss es richtig den “long lost” Onkel und seine Familie das Western Reiten beizubringen. Wir übernachteten auf ihrem Vorplatz und am nächsten Morgen standen wir früh auf und haben uns nach einem gemeinsamen Familienfoto herzlich verabschiedet.

 

Wir fuhren nun zu David und seiner Familie. Er ist mein älteste Neffe. Er hat drei Kinder und wohnt eine Stunde nördlich von Spokane, Washington das sind weitere 560km Richtung Nordosten.  Zum Glück gab es dazwischen den “Hood River”. Da David erst am Wochenende Zeit hatte, nutzte wir die Gelegenheit und blieben fast zwei Tage im bekanntesten Kitesurf Revier der USA. Hier sind grosse Surf Marken, wie Slingshot entstanden und von hier stammen die bekanntesten Kiter der Welt. Umso mehr war es für mich eine “high light” hier surfen zu gehen. Im Hood River angekommen, parkten wir auf einem grossen Asphalt direkt neben dem Fluss. Dazwischen lag eine wunderschöne, saftig grüne Wiese. Das liebe ich - ein perfekter Kite Platz, wovon man direkt starten kann. Was aber absolut der Hammer war, hinter der Wiese, zog sich ein Sandbank weit raus ins Flussbett hinein, perfekt für Anfänger und die Kiteschule. Tatsächlich waren die zwei Tage im Hood River die wohl tollsten Kitestunden, die ich bis jetzt hatte. Am Abend machten wir uns auf den Weg zu David. Es lagen noch fünf Stunden Autofahrt vor uns. Wir suchten uns deshalb etwas einfaches zum Essen für unterwegs. Lynn sah ein Pizzageschäft und wir hielten dort an und kauften uns eine grosse Vegi Pizza. Noch bei der Zahlung sagte uns die junge Dame “We don’t make the pizza ourselves”. “No Problem, we are hungry” sagte ich. Zu unserem erstaunen erhielten wir ein super schönes belegtes Pizza, aber leider ungebacken. Völlig perplex nahmen wir den Pizza. Wir wussten nicht, ob wir weinen oder lachen sollten. Erst dann lasen wir an der Tür “Take & Bake Pizza”, was nichts anders heisst als “Hole deine Pizza und backe sie zu hause”. Danach ist mir auch aufgefallen, dass die Junge Dame wahrscheinlich nicht “make” sondern “bake” sagte. So gingen wir halt zum Burger King gegenüber und deponierten die ungebackene Pizza mal im Kühlschrank.

 

15. - 16.9.2018 Familien Besuch in Spokane, Washington

Nach einem herrlichen Frühstück in einem gemütlichen Cafeteria in Spokane fuhren wir nun zu David und seine Familie. Sie haben ein Haus auf dem Land. Die Landschaft erinnerte uns an der Alp Provence in Südfrankreich. Angekommen wurden wir von der ganzen Familie begrüsst. David habe ich nur in meinem Leben gesehen, nämlich als er ein Jahr alt war in England 1979. Als er das letzte mal in Europa war nämlich in 1995, war ich aus irgend einem Grund abwesend. Martin mein Bruder hat ihn im Empfang genommen und fuhr mit ihm nach Brüssel und danach nach London. Ihn wieder zu sehen nach fast 40 Jahre war besonders. Ich konnte ihn nur anhand der Fotos erkennen. Es war eine schöne Begegnung. Wir konnten viel austauschen und in ihr Leben in der USA eintauchen. Leider ging die Zeit mit David und seine Familie viel zu schnell. Wir hatten einander so viel zu erzählen. Am Abend gingen wir zusammen essen. Auch bei David übernachteten wir auf ihrem Vorplatz. Wir fahren am liebsten in den morgen Stunden und deshalb standen wir morgens früh auf, um die nächsten Etappe auf uns zu nehmen. Wir waren sehr gerührt als die ganze Familie von David ebenfalls früh aufstand, wohl verstehen, am Sonntag morgen, um uns zu verabschieden. 

 

Danke euch allen ganz herzlich für euer Gastfreundschaft, wir werden in Kontakt bleiben.

 

For our English viewers:

 

11. - 13.9.2018 Family visit to Portland and Independence, Oregon

After visiting Shalynn in Seattle, we made a detour to Portland. Portland is about 200km south of Seattle. Angela lives there. Angela is the eldest daughter of my (Stephen) half sister. It was a strange feeling to meet a family member for the first time who carries my own flesh and blood. Angela greeted us all warmly and invited us to her apartment. There she told us about her life and her time in the USA with her mother and grandmother. Since I had no contact with my half-sister, so to speak, many stories were new to me. It was very exciting and touching to hear something from the life of my half-sister and her mother. Many questions especially from the life of my half sister and her mother will unfortunately remain a secret forever. We used the short time we had together to exchange as much as possible. After a family photo done outside of Angela’s apartment we said goodbye and promised to stay in touch.

 

On the same day we drove further south. After an overnight stay in Walmart Salem we drove to Independence. That’s where Rosa lives, the youngest daughter of my half sister with her father in their family house. The house is a good 100 years old and unique. It looks exactly like the houses you would see out in the Prairie of the wild west. Rosa and her father greeted us warmly. Still in the living room we started to talk about family and so the day passed quick. They showed us their house and the stable with the animals. Rosa owns her own horse and so we could all ride her horse. This was an amazing experience especially for Lynn as she loves horses. Rosa really enjoyed teaching the "long lost" uncle and his family Western riding. We spent the night on her forecourt and the next morning we got up early and said goodbye after a family photo in front of the house.

 

We left heading towards Spokane to see David and his family. He is my eldest nephew. He has three children and lives an hour north of Spokane, Washington that's another 600km northeast. We were lucky to find "Hood River" in between. Since David only had time on the weekend, we took the opportunity and stayed almost two days in one of the most famous kite surf spots in the US. Here you find big surf brands like “Slingshot” and world famous kite surfers. All the more it was a "high light" for me to surf here. Arriving in Hood River, we parked of on a big tarmac spot directly beside the river. Between tarmac und river was a beautiful lush green lawn. I love that - a perfect kite spot to take off and jump into the river. But what was even better, was a sandbank running out into the river, perfect for beginners and kite schools. In fact, the two days in Hood River were the best kite sessions I've had so far. In the late afternoon we made our way to Spokane. There were still five hours of driving ahead of us. So we looked for something simple to eat on the way. Lynn saw a pizza shop and we stopped off and bought a big Vegi Pizza. The young lady told us "We don't make the pizza ourselves". "No problem, we are hungry" I said. To our surprise we received a wonderful pizza, but unfortunately unbaked. Completely astonished we grabbed the pizza and left. We didn’t know whether to cry or laugh. Only then did we read "Take & Bake Pizza" signed up over the door. After that I also noticed that the young lady probably didn't say "make" but "bake". So we put the unbaked pizza in the fridge and went to Burger King next door.

 

15. - 16.9.2018 Family visit to Spokane, Washington

After a delicious breakfast in a cosy cafeteria in Spokane we then drove to David and his family. They have a house out in the countryside. The landscape reminded us of the Alp Provence in southern France. On arrival we were greeted by the whole family. I have only met David once in my life that was in England 1979. When he came to Europe 1995, I was for some reason absent. Martin my brother took him to Brussels and then to London. They had a great time as I saw later not the pictures David showed me. Seeing him again after almost 40 years was amazing. We could exchange a lot and immerse ourselves in to their life in the USA. Unfortunately the time with David and his family went much too fast. We had so much to tell each other. In the evening we had dinner together. David allowed us to camp on his forecourt. As we prefer to drive in the morning hours, we got up early in the morning. We were very touched when David's family also got up early, well understanding it was Sunday morning, to say goodbye. 

 

 

Thank you all very much for your hospitality, we will stay in touch!!!

 


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